Weltweit stehen unterschiedlichste Systeme vor der großen Herausforderung Energie zu sparen und damit natürliche Ressourcen und die Umwelt zu schonen und gleichzeitig sorgfältig mit den Finanzen umzugehen. Auch in der Reinraumumgebung gilt es Einsparpotenziale zu entdecken und mit kreativen, cleveren Lösungen zu nutzen.

Wie kann ein nachhaltiger Monitoring-Prozess aussehen?

Ein Monitoring-System hat die Aufgabe entsprechende Parameter wie Temperatur, Luftfeuchte, Druck, Partikel aufzuzeichnen und zu dokumentieren. Während bei Sensoren in einem Lagerbereich (z. B. Lagerräume, Kühl- und Gefrierschränke) eine kontinuierliche 24/7 Überwachung erforderlich ist, sind Umgebungsparameter wie Raumtemperatur und Raumfeuchtewerte während der Zeiten, in denen keine Personen oder Produkte sich im Raum befinden, unter Umständen nicht von GxP-Relevanz. Hier liegt also ein großes Optimierungspotenzial. Über die Raumregelungstechnik können für jeden Raum, bzw. jeden Bereich die idealen Raumbedingungen eingestellt werden. Luftwechselraten können reduziert und Temperatur- und Feuchteregelungen können großzügiger eingestellt werden. Diese Regelungen sind Aufgabe der Gebäudeleittechnik (GLT) bzw. raumlufttechnischen Anlagen (RLT). Das Monitoring-System stellt nun das Bindeglied zwischen GLT/RLT, Reinraumbetrieb und GxP-konformem Monitoring dar. Wie sich nun durch ein intelligentes Zusammenspiel der verschiedenen Systeme Ressourcen einsparen lassen, zeigen wir mit nachfolgendem Beispiel.

Nachtabsenkung

Wenn das Ende einer Produktion erreicht ist, kann über die validierte Reinraum Monitoring Software von einer berechtigten Person das Produktionsende bestätigt werden. Die Software springt dann in das gewünschte, konfigurierte Profil. In unserem Beispiel vom Tagprofil in das Nachtprofil.

  • Nachtprofil wird aktiviert
    Daraufhin wechselt das System vom Tagprofil in das Nachtprofil um. Alle Partikelzähler werden automatisch deaktiviert und die Pumpen automatisch ausgeschaltet.

    Das spart Energie und erhöht zusätzlich die Lebensdauer des Partikelzählers deutlich.

  • Tages- und Chargenreporte werden automatisch erstellt
    Die Tages- und Chargenreporte werden automatisch erstellt und Anwendern per E-Mail oder als Dateiablage zur Verfügung gestellt.

    Das spart unnötige Ausdrucke von überflüssigen Berichten und zusätzlich Zeit.

  • Alarmierung wird deaktiviert
    Die Alarmierung der nun unrelevanten Parameter wird über den Profilwechsel automatisch deaktiviert.

    Das spart Ressourcen für unnötige Alarme außerhalb der Produktion.

  • Signalübergabe an GLT/RLT
    Mit der Signalübergabe an GLT (Gebäudeleittechnik) / RLT (Raumleittechnische Anlage) können diese nun die angesprochenen Steuerungen auf den Nachtbetrieb umschalten. (Lüftung, Klima, Licht).

    Das spart Energie und schont zudem die aktiven Elemente der Lüftungsanlage. Somit verlängert sich die Lebensdauer der Anlage.

Sobald die Produktion in den Räumen wieder starten soll, wird über die Software von einer berechtigten Person wieder das Tagprofil aktiviert. Alle Anlagen gehen unter Einhaltung der Regenerationszeiten wieder auf Produktionsbetrieb. Das Monitoring-System kann die Bereitschaft nun durch eine grüne Ampel signalisieren. Gleichzeitig werden auch alle benötigten Partikelzähler und die Alarmierung der entsprechenden Sensoren wieder aktiviert. Damit kann die Produktion wieder beginnen.

In diesem Artikel gehen wir noch stärker auf das Thema Nachtabsenkung/Absenkbetrieb ein: Reinraum: Absenkbetrieb als Baustein einer Nachhaltigkeitsstrategie


Automatische Profilumschaltung

Neben der manuellen Umschaltung der Profile kann diese auch vollautomatisch über ein Zeitsteuerungs-Modul in der Monitoring-Software erfolgen oder getriggert durch externe Systeme. Zum Beispiel über Schlüsselschalter oder von Prozessleitsystemen.

Schnittstellen

Ein intelligentes Zusammenspiel zwischen den vorhandenen Systemen bietet weitere Möglichkeit wertvolle Ressourcen zu sparen.

Ein statt zwei Sensoren:
Werden Messdaten der jährlich kalibrierten Sensoren des Monitoring-Systems mittels Schnittstellen an GLT/RLT weitergeleitet, kann ein Sensor eingespart werden. Als Schnittstellen haben sich OPC, Modbus TCP, BAC-Net oder Optokoppler bewährt.

Automatische Datenübermittlung:
Durch prozessoptimierte Schnittstellen können generierte Reports automatisch an das Produktionsleitsystem übermittelt werden. Damit sind alle Chargen- oder Tagesmessdaten des Monitoring-Systems unmittelbar und vollautomatisch am Zielsystem verfügbar. Das spart Zeit und sorgt für eine schnelle und unkomplizierte Datenübermittlung.

Wartung

Eine regelmäßige Wartung aller Systeme ist generell wichtig und birgt weiteres Einsparpotenzial für mehr Nachhaltigkeit. Unter anderem der rechtzeitige Austausch von Filtern und das Eliminieren von Messabweichungen. Art und Umfang einer Wartung können risikobasiert betrachtet und bewertet werden. Wo möglich sollte auch eine vorausschauende Instandhaltung (Predictive Maintenance) berücksichtigt werden. So können Temperatur- und Bewegungssensoren an aktiven Elementen frühzeitig warnen und unnötige Ausfälle und Energiemehraufwendungen verhindern.

Fazit

Diese Beispiele zeigen, dass sich auch im Reinraumbetrieb mit kreativen Lösungen, intelligenter Planung und Strategie, einem ausgereiften Monitoring-System und einer modernen Monitoring-Software wertvolle Ressourcen einsparen lassen und somit nachhaltiger produziert werden kann.

Gerne zeigen wir Ihnen, welche Potentiale wir in Ihrem Monitoring-System entdecken können oder wie unser Monitoring-System und unsere Software in der Praxis funktionieren. Sprechen Sie uns gerne an oder buchen Sie eine kostenlose DEMO (Bequem online von Ihrem Schreibtisch aus oder bei Ihnen vor Ort). An einem realen Monitoring-System (Reinraumklasse B) führen wir Ihnen alles im Detail vor.

In diesem Artikel gehen wir noch stärker auf das Thema Nachtabsenkung/Absenkbetrieb ein: Reinraum: Absenkbetrieb als Baustein einer Nachhaltigkeitsstrategie