Monitoringsystem für den Neubau einer zentralen Sterilherstellung

Herausforderungen/Bedürfnisse

Die Aufgabe war in 42 Räumen/Schleusen die Umgebungsparameter Druck und Temperatur kontinuierlich zu überwachen. Außerdem sollte die Partikelkonzentration in 7 Reinraumklasse-B-Räumen sowie 15 Sicherheitswerkbänken gemäß den Anforderungen des Annex 1 überwacht werden. Zusätzlich mussten mehrere Kühlgeräte/Kühlzellen mit an das Monitoringsystem angeschlossen werden.  

Für die Alarmierung sollte ein detailliertes Alarmkonzept umgesetzt werden mit 15 installierten Alarmampeln (3-farbig) vor Ort. Neben den Monitoringdaten sollten auch Störungsmeldungen der Reinraum-Lüftungsanlage (GLT) im geforderten Alarmverhalten mit eingebunden werden.  

Während der Bauphase war die größte Herausforderung die planmäßige Umsetzung. Für die Einbauten in die Reinraumwände oder in die Sicherheitswerkbänke mussten alle Arbeiten und Abläufe detailliert abgeklärt werden, damit diese kritischen Vorgänge auch reibungslos funktionieren.  

Dem Kunden war es bei dem Monitoring besonders wichtig, dass die Sensoriken den örtlichen Reinraumanforderungen voll entsprechen und dass er eine Software erhält, die perfekt auf den bestehenden Tagesablauf der Produktion und der damit verbundenen Prozesse abgestimmt ist. Ein weiterer geforderter Punkt an das System war ein automatisches und übersichtliches Reporting.

BRIEM Lösung

Zur Messung der Drücke und Temperaturen in den Reinräumen wurden verschieden bestückte BRIEM MESS-Panels eingesetzt. Die Panels mit integriertem Messgerät werden flächenbündig in die Reinraumwand integriert und zeichnen sich durch sehr komfortable Kalibriermöglichkeiten aus. Zudem sind sie sehr leicht zu reinigen (Hygienic Design). Anhand der geringen Einbautiefe von 49 mm lassen sich die Panels problemlos in das verwendete Wandsystem integrieren.  

Raumtemperaturen außerhalb der Reinräume wurden mit Aufputzmessgeräten ausgeführt. Zur Kalibrierung kann der Sensor über ein integriertes, 2 Meter langes, Kabel herausgezogen werden.  

Zur Partikelmessung in den 15 GMP-Klasse-A-Bereichen und den 7 Klasse-B-Räumen wurden Partikelzähler mit externer Pumpe verwendet. Die Pumpen wurden im Technikbereich oberhalb der Reinräume platziert und bieten so einen sehr einfachen Zugang für die Wartung. An allen Messstellen wurden die Schlauchlängen gemäß den Vorgaben des Annex1 so kurz wie möglich gehalten (<= 1 Meter). Die Partikelzähler der Sicherheitswerkbänke werden automatisch aktiviert, sobald die jeweilige Werkbank eingeschaltet wird.  

Alle Kühl- und Gefrierschränke wurden mittels PT1000-Sensoren der DIN-Klasse A an das Monitoringsystem angeschlossen. Die Sensoren wurden über Geräteauslassdosen montiert und fügen sich so sehr gut ins das allgemeine Raumdesign ein.  

Zur Visualisierung von Warn- und Alarmgrenzen wurden 3-farbige LED-Signalleuchten (Ampeln) installiert. Die Montagepositionen wurden so gewählt, dass Signalmeldungen problemlos von allen Arbeitspositionen im Raum zu erkennen sind. Neben der Visualisierung der Alarme vor Ort werden diese auch über die integrierte Alarmweiterleitung mittels E-Mail und/oder SMS an die hinterlegten Verantwortlichen verschickt.  

Das Herzstück des Monitoringsystems bilden die Schaltschränke zusammen mit der eigenentwickelten BRIEM Monitoring-Software. Alle Messdaten der Sensoren und der Bedien- und Meldeelemente laufen hier zusammen und könne darüber gesteuert werden. Über das Alarmweiterleitungs-Modul werden Alarme per E-Mail und SMS weitergeleitet. Dabei wurde das 3-stufige Alarmkonzept des Kunden umgesetzt. Zusätzlich nutzt Medipolis Software-Module, um automatische Reportings zu erstellen. Neben Tages-, Wochen- und Monatsreports der Messdaten werden auch Reports mit relevanten Statusmeldungen (z.B. Alarme) generiert und zur Dokumentation abgelegt. Über das Profilmodul kann in verschiedene Betriebsarten umgeschaltet werden. Der Zugriff auf die Software erfolgt über Monitoring-Clients. Über die Active-Directory-Integration funktioniert die Anmeldung an der Monitoring-Software über den Windows-Login des Kunden.

Das Ergebnis

In den Reinräumen der neuen Produktionszentrale in Jena verfügt Medipolis nun über ein hochmodernes, flexibles und intuitiv zu bedienendes Monitoring-System. Neben der umfangreichen Unterstützung zur Dokumentation für die Behörden, stellt das System sicher, dass der Hersteller jederzeit über den Status aller wichtigen Parameter bei der Produktion informiert ist und er jederzeit bei Bedarf eingreifen kann. Über die Software kann der Anwender in verschiedene Betriebszustände umschalten und somit das System jederzeit an unterschiedlichste Produktionsprozesse anpassen. Das gesamte Projekt, von der Planung bis zur Abnahme, hatte eine Laufzeit von 2 Jahren. Für die Installation des Monitoring-System inklusive Qualifizierung und Abnahme wurden 4 Monate benötigt.

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