Die zuverlässige und normgerechte Ausgestaltung von Raumklima-Monitoring und Gebäudeleittechnik (GLT) ist ein zentraler Bestandteil moderner Anlagenarchitektur – insbesondere in GMP-regulierten Bereichen. Ein häufig diskutiertes Thema in diesem Zusammenhang ist die Signaldopplung, also die parallele Nutzung von Messwerten für Überwachung und Regelung. Während hierfür in manchen Systemen Optokoppler eingesetzt werden, sprechen aus technischer und regulatorischer Sicht gewichtige Gründe gegen deren Verwendung.
Technische und regulatorische Risiken beim Einsatz von Optokopplern
Der Verzicht auf Optokoppler ist eine bewusste Entscheidung zugunsten von Betriebssicherheit, Systemautarkie und normgerechter Umsetzung. Die folgenden Aspekte verdeutlichen, warum man die Regelung und das Monitoring klar trennen sollte:
- Abhängigkeit der Regelung vom Monitoring
Fällt das Monitoring-System – etwa durch Wartung, Defekt oder Stromausfall – aus, kann auch die Regelung beeinträchtigt werden. Da das Regelungssignal über den Optokoppler vom Monitoring-System bereitgestellt wird, fehlt bei einem Ausfall dieses Systems die Grundlage für eine stabile Regelung. Wird das Sensorsignal über Optokoppler geteilt, fehlt eine zweite, unabhängige Referenz – dadurch können kritische Messwertabweichungen, etwa durch Sensordrift, unentdeckt bleiben. - Unklare Verantwortlichkeiten im Schadensfall
Ein Systemausfall kann zu Produktionsstörungen oder -stillständen führen. Die Kopplung über Optokoppler erschwert die eindeutige Zuordnung der Fehlerquelle – ob Monitoring, Regelung oder Kopplungselement betroffen ist, muss erst festgestellt werden. Dies birgt rechtliche und versicherungstechnische Risiken, insbesondere hinsichtlich Gewährleistung und Haftung. - Verstoß gegen GMP-Vorgaben
GMP-Richtlinien fordern eine klare funktionale Trennung zwischen Monitoring und Regelung. Das Monitoring-System muss autark arbeiten und die Regelung überwachen, darf jedoch nicht Teil des Regelkreises sein. Eine Kopplung über Optokoppler widerspricht diesem Grundsatz und gefährdet die GMP-Konformität der Gesamtanlage.
Lösungsansatz: Klare Trennung und systemische Entkopplung
Ein strukturell und regulatorisch sauberes Konzept sieht wie folgt aus:
- Getrennte Signalpfade für Monitoring und Regelung
- Unabhängige Sensorik oder abgesicherte Signalweitergabe über validierte Schnittstellen
- Erhöhte Betriebssicherheit durch vollständige Entkopplung der Systeme
- Eine GMP-konforme Architektur, die klare Rollenverteilungen und eine lückenlose Überwachung ermöglicht
Diese Herangehensweise schafft eine robuste, transparente und wartungsfreundliche Anlagenstruktur – ohne Kompromisse bei Sicherheit oder Compliance.
Fazit:
Der bewusste Ausschluss von Optokopplern ist ein konsequenter Schritt hin zu mehr Autarkie, Sicherheit und regulatorischer Klarheit. Durch die klare Trennung von Regelung und Monitoring wird eine zukunftssichere Architektur geschaffen, die den Anforderungen moderner Produktionsumgebungen gerecht wird – und zugleich die Grundlage für eine verlässliche, GMP-konforme Betriebsführung legt.